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Klangkünstler entführt in sphärische Welten
Rhein-Zeitung, 10. September 2022 – von Hans-Willi Kempenich

Zum fünften Mal gastierte der Musiker Joachim Gies in der ehemaligen Synagoge Niederzissen, und wieder bescherte er den Zuhörern mit seinem Soloprogramm „Im Flug der Töne“ ein Konzerterlebnis der besonderen Art. Mit Sopran- und Altsaxofon, diversen Klangkörpern und exotischen Instrumenten entführte er die Besucher in Schwebezustände zwischen Wachen und Schlafen, zwischen Lauschen und Tanzen – eine außergewöhnliche Reise in neue Klangwelten.

Der aus Bad Neuenahr stammende und in Berlin lebende Künstler füllte mit seinen Klängen in besonderer Weise den Synagogenraum, der mit seiner Akustik wie geschaffen scheint für Konzerte dieser Art. Neben seinen Saxofonen spielte Gies eine Vielzahl von Instrumenten wie Melodica oder Mundharmonika und öffnete Hörräume mit aufregender Klangvielfalt. Außergewöhnlich ist auch ein Waterphone, das 1967 in Amerika entwickelt wurde. Gekonnt mit einem Geigenbogen gestrichen, entweichen ihm ungeahnte sphärische Klänge.

Zur Vielfalt teils neu entwickelter Instrumente gehört bei Gies auch eine mit Ziegenfell überzogene pakistanische Rahmentrommel, die, mit der Hand gestrichen, tiefe Töne produziert. Weiterhin ein Gong aus Nepal, eine Trommel mit integrierten Kugeln, die ein Meeresrauschen suggeriert, sowie – ganz neu im Repertoire – eine Klangschale aus Japan.

Und immer wieder die Saxofone, die in der Folge von Luft, Klang, Rhythmus die Melodie vorgeben. Es war ein schwebender Dialog, ein Flug der Töne an magische Orte mit einer besonderen Evolution der Stille, wie Gies einen Teil seiner Werke im Konzertprogramm beschreibt. Alle Musikstücke sind Eigenkompositionen, bei denen auch Mehrklänge des Saxofons mit zwei oder drei Tönen zugleich zu vernehmen sind. Sie entstehen durch die besondere Griff- und Luftführung, wie es der Künstler den aufmerksamen Zuhörern erläuterte und vorspielte.

2012 erhielt Joachim Gies den Kompositionspreis der A und A Kulturstiftung, die ihm 2015 einen weiteren Kompositionsauftrag zur Vertonung von Hölderlin-Gedichten erteilte, die 2016 mit der Schauspielerin Angela Winter uraufgeführt wurden. Gies gestaltete Musik zu mehreren Filmen von Betina Kuntzsch. Der Animationsfilm „Halmaspiel“ wurde im TV auf Arte gezeigt, „Loïe Fuller – Die elektrische Fee“ erhielt 2022 das Prädikat „besonders wertvoll“.


MOZ, Märkische Online Zeitung, 30.08.2020 – von Wolfgang Gumprich

Der Musiker Joachim Gies spielte am Wochenende auf dem Kunsthof Wesendorf. Der gebürtige Bonner lebt als Saxofonist und Komponist in Berlin. Er hatte ein sehr breites Klang-Spektrum, das er seinen Zuhörern vorstellte, mitgebracht: Klangschalen aus Japan und der Mongolei, Zimbeln aus der Mongolei, einen chinesischen Wind-Gong und unterschiedlich große Trommeln, die mit Kugeln gefüllt waren und wie Meeresrauschen klangen. Seine rund 20-minütige Komposition stieß neue Hörgewohnheiten an, der schwebende Sound der Klangschalen verband sich mit den experimentellen Spielweisen des Saxofons zu etwas völlig Neuem.


Solokonzert – Auf Klangreise mit Joachim Gies
Märkische Onlinezeitung 06.06.2016 von Maria Ugoljew

Es gibt Konzerte, die verlässt der Zuhörer ganz verschwitzt vom vielen Tanzen. Dann gibt es Konzerte, an deren Ende sich der Musikfan heiser gesungen hat. Und dann gibt es Konzerte, wie jene von Joachim Gies, die das Publikum in eine Art Tiefenentspanntheit versetzen. Der Saxofonist und Multi-Instrumentalist aus Berlin war am vergangenen Sonnabend in der Dorfkirche in Gutengermendorf zu Gast. Mit dabei hatte er: einen Brummkreisel, verschiedene Trommeln und Gongs aus China und Pakistan, Instrumenten-Raritäten wie das Aquaphone aus den USA oder das Butthan, dessen Klang an balinesische Gamelanorchester erinnert. Ungewöhnlich sahen viele dieser Instrumente aus, die er vor Konzertbeginn alle griffbereit auf einem Tisch platziert hatte. Darunter auch gekrümmte Blockflöten, Rasseln und ein Sopraninosaxofon. Das einzige Instrument, das wohl die Meisten sofort erkannten, war das Altsaxofon. Doch auch jenes spielte Joachim Gies auf ungewohnte Art und Weise. Nach einer kurzen Einführung ging die einstündige Klangreise los. Die Instrumente wurden geschwenkt, geschlagen und gestrichen. Ins Altsaxophon steckte er auch schon mal einen Posaunen-Dämpfer. „Damit kann man interessante Klangexperimente machen“, erklärte er dem Publikum.Klang – das ist das, um was es dem Komponisten geht. Gepaart mit rhythmischen Abfolgen und kurzen Melodien entsteht seine Musik, die teils meditativ wirkt, aber auch zum Schmunzeln anregt. Beispielsweise dann, wenn Joachim Gies den Brummkreisel in ein Instrument verwandelt. Das rund einstündige Konzert verging wie im Fluge. Die Klänge zogen einen in den Bann. Nie konnte man sagen, was als nächstes kommt. Eine Überraschung folgte der nächsten. Das Interessante dabei war: Obwohl Joachim Gies allein auf der Bühne stand, klangen seine Instrumente teils wie ganze Orchester. Ein spannendes Erlebnis. Wer das Konzert am vergangenen Wochenende verpasst hat, der hat am 9. Juli noch einmal die Möglichkeit, den Multi-Instrumentalisten live zu erleben. Dann allerdings in Berlin in der Kapelle der Versöhnung. Beginn ist um 19 Uhr.


Das Abenteuer Klang erleben
Presseauszug / Gerd Weigl Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler, 06.01.2014

Joachim Gies musizierte in der Ahrweiler Synagoge Klangerlebnisse unkonventioneller Art präsentierte der in Bad Neuenahr-Ahrweiler aufgewachsene und jetzt in Berlin lebende Musiker Joachim Gies in der Ehemaligen Synagoge in Ahrweiler am vergangenen Samstag. Der gelernte Saxophonist spielte neben seinem „Hauptinstrument“, dem Alt-Saxophon, verschiedenartigste Klanginstrumente, die er von seinen Konzertreisen in die Mongolei, Russland, Sibirien, in die Wüste Gobi und aus buddhistischen Klöstern mitgebracht hat. Aber auch bekannte Instrumente wie Alt-Blockflöte, Mundharmonika, Zimbel und Klangschalen finden Eingang in die Kompositionen von Joachim Gies, der 2012 den Kompositions-Förderpreispreis der A und A Kulturstiftung verliehen bekommen hat. Nur mit dem Erklingen eines chinesischen Gongs erkundete Gies musizierend durch die Synagoge wandernd den Raumklang, um den besonderen „Sound“ der Synagoge in seinem ersten Werk „Aktionsphase Alpha“ zu erfahren. In „Horchziele 1 Osten“ experimentierte Gies mit einem in Barcelona gefertigten Buttam, einer geschlossenen runden Metalldose, in deren Oberfläche neun Klangzungen eingearbeitet sind. In der Verknüpfung mit Zimbeln, Klangschalen und Bettlertrommel dringt Gies in selten gehörte Klangwelten ein, Sphären unkonventioneller Klänge eröffnend. Der Zuhörer muss sich nur auf das Abenteuer „Klang“ einlassen, Konventionen vergessen und sich den ungewohnten Hörerlebnissen öffnen. In „Mittlere Lage A“ wendete Gies auf seinem Alt-Saxophon die Zirkularatmung an, die es ihm ermöglicht ohne Absetzen Tonfolgen ohne Unterbrechung zu spielen, indem er nur durch die Nase atmend permanent aus und einatmet. Wenn es ihm in seine Kompositionen passt, dann verwendet Gies auch schon einmal Kinderspielzeug in seinen Werken. Da dreht sich der Kinderkreisel und erzeugt galaktische Klänge, oder Gies spielt auf der Sansula, einem afrikanischen Daumenklavier. Außergewöhnliche Klänge durch die Verwendung eines Posaunenfilters mit dem Saxophon, Gesang durch eine metallene Flüstertüte, Verwendung von Meeres- und Regentrommeln („Ocean Drums“), wer hören wollte, der schwebte in Klangwelten, die einem das Hören neu erfahrbar machten.


Saxophon Solo zur Ausstellung „Sein Zeichen“ von Carola Czempik
Wolfgang Winter, Badisches Tagblatt, 24.08.2009

Bilderlandschaften aus Öl, Wachs, Sand und SalzAusstellung „Stein Zeichen“ von Carola Czempik im Bühler Friedrichsbau eröffnet / Saxofonist Joachim Gies umrahmt Vernissage mit archaischen KlängenOffen gesagt: Bei Vernissagen wirkt die präsentierte Musikbegleitung allzu häufig aufgesetzt und kaum zu den Bildern passend. Der Auftritt des Berliner Saxofonisten und Komponisten Joachim Gies im Friedrichsbau bildete eine rühmliche Ausnahme. „Seine Kompositionen ermangeln nicht der Originalität und ringen dem Saxofon ungeahnte Tonbildungen ab“, hatte der berühmte Bariton Dietrich Fischer-Dieskau geurteilt. Ganz besonders gefiel im Friedrichbau die Improvisation des Klangforschers Gies mit einem Kunststoffschlauch, die im Zweiklang mit dem Saxofon und den ausgehängten Bildern eine archaisch zu nennende Raum-Zeit-Ebene bildete.


Saxophon Solokonzert „Lauschen und Rauschen“
Klaas Büker, Neue Westfälische Zeitung 25.11.08

Ein Klangerlebnis: Joachim Gies spielt auf seinem Saxophon keine gewöhnliche Musik.Heiße Luft und schräge Töne Joachim Gies ist kein normaler SaxophonistOerlinghausen (Klaas Büker) „Ich wusste gar nicht, dass man aus diesem Instrument solche Töne rauskriegt“, flüsterte ein Zuhörer. Die Verblüffung war allgemein groß am Sonntagabend im Altstädter Musiksalon „Tonkunst“, als der Berliner Joachim Gies seinem Saxophon die unglaublichsten Töne entlockte. Das Programm „Lauschen und Rauschen“ war so ziemlich alles, nur kein gewöhnliches Konzert mit gewöhnlicher Musik. Gerade deshalb faszinierte der Musiker, weil er den Gästen Klänge präsentierte, die einem klassischen Saxophonisten vielleicht beim Aufwärmen passieren, aber nicht beim Auftritt. Mal dissonante Melodien, mal sphärisch anmutende Zwischentöne, manchmal nur rauschende Luft. Das, was Joachim Gies spielte, klang improvisiert und war es doch nicht. „Es sind eigene Kompositionen mit neuen Klangfarben und neuen Spieltechniken“, betonte er.„Lauschen und Rauschen“ – der Titel war Programm. Die Zuschauer mussten manchmal genau hinhören, um die leisen Töne zu bemerken, die Gies mit seinem Instrument produzierte. Oft war es ein leises Rauschen, wenn statt Tönen Luft aus dem Saxophon entwich. „Mich interessieren bei meiner Arbeit besonders die Übergänge von Luft zum Ton“, erklärte er seine Experimente. Auch ein Gartenschlauch kam zum Einsatz, der – wenn der Musiker ihn schnell genug durch die Luft kreisen ließ – einen sonoren Ton von sich gab. Dazu eine Melodie auf dem Saxophon und die Zuhörer waren mitten in einem Klangerlebnis, das von allen Seiten auf sie einzuwirken schien. Ein bisschen wie eine Fliege, die quer durch den Raum schwebt und ihr Summen mal aus der einen, mal aus der anderen Zimmerhälfte hören lässt.Joachim Gies tritt in seiner Heimat Berlin meistens in Kirchen auf. Das Konzert im kleinen Musiksalon war für den Musiker deshalb eine neue Herausforderung. „Ich muss mich mit meinen Klängen etwas zurücknehmen, um die Zuhörer nicht zu überfallen“, meinte er. „In größeren Räumen ist es leichter zu spielen.“ Im Musiksalon sei man dafür umso direkter mit den Besuchern in Kontakt.Neben dem Künstler, der gebürtig aus dem Rheinland stammt, waren auch die Gastgeberin Natalia Stuphorn und ihre Schülerin Julia Doer mit Stücken von Joachim Gies zu hören. Im Anschluss an das Konzert konnten die Besucher wieder mit dem Musiker ins Gespräch kommen.

Solokonzert „Whispering Blue“
Presseauszug Rhein-Zeitung 07.01.02 von Thomas Rohde

Kunstvolle Klangspiele Saxophonist Joachim Gies bewies Extra-Klasse Der gute Ruf macht zusätzlich den Ton zur exzellenten Musik. Saxophonist Joachim Gies, Bad Neuenahrer mit Wohnsitz in Berlin, gab vor vollen Rängen ein Konzert in der ehemaligen Synagoge Ahrweiler. Avantgarde-Musik ist sein Markenzeichen geworden. Ausschließlich mit seinen Saxophonen vermochte der seit 1974 in Berlin lebende Musiker sein Publikum zu bannen, ja gleichsam zu fesseln. Keine Rede davon, dass Zuhörer die Musik schon kennen müssen. Keinerlei Anbiederung, keine der sonst so allgegenwärtigen „Gefälligkeiten“, sondern „purer Stoff“: Experimentelle Saxophonklänge auf dem Alt und Tenor, klanglich lediglich durch Einsatz eines Dämpfers oder eines extra Rohres variiert, bot Joachim Gies in seinem Konzert am Freitagabend. Das hat System: Gies‘ Vita berichtet von einem mehrjährigen Projekt mit dem programmatischen Titel „Not Missing Drums“. Das Schlagzeug bringt Gies sozusagen selber mit, indem er Klappengeräusche, Atemeffekte und mitunter auch nahezu tonlosen Wind zur rhythmischen Strukturierung seiner anrührenden Bekenntnismusik einsetzt. Muss Neue Musik stets elitär sein? Kann sie beim Publikum nicht ankommen? Offensichtlich geht das auch anders! Am Anfang der Komposition “Schatten“ klingt Gies‘ Alt wie ein Didgeridoo. Fünf gleiche Töne, kurze Pause, dann nochmal vier. Mucksmäuschenstill lauschen die Zuhörer in der Synagoge den minimalistischen auch rhythmisch höchst kunstvollen Klangspielen. Leise bis ins Unhörbare hinein verklingen die Ereignisse, strukturiert von sorgsam gesetzten Atempausen. Dann Klangflächen in der vorher erklärten „Endlosatmung“ („Zirkularatmung“ lautet die korrekte Bezeichnung). Die Klangwelten eines Phil Glass (Koyaanisqatsi) lassen grüßen, Spielarten der Weltmusik klingen an. Bei dem Werk „Schattenrisse“ liege ein besonderer Schwerpunkt bei den Vierteltonhöhen, erklärt Gies und demonstriert sogleich diesen extra kleinen Tonschritt, der, in der europäischen Musik unüblich, in der indischen Musikkultur eine große Rolle spielt. Außerdem kündigt er Farbvariationen des nämlichen Tones an durch verschiedene Griffvarianten und bereitet seine Zuhörer auf ein wiederkehrendes Anfangsmotiv vor. Im Schulunterricht wäre hier bereits Überforderung zu vermuten gewesen, in diesem Konzert jedoch fielen die knappen Bemerkungen auf fruchtbaren Boden: Gies spielt so spannend und überzeugend, dass jedes Wort zu seiner Musik ebenso bereitwillig angenommen wird wie die eigenartigen und vielschichtigen Klänge selbst. In den intensiv gehörten Pausen lernt man gleichsam neu hören; etwas Besseres kann über Musik kaum gesagt werden.


Assessment: outstanding
Presseauszug Jazzwise by John Cratchley,July 2001

The German experimental and improvising saxophonist Joachim Gies is not the first to grasp the nettle of solo performance: Konitz, Braxton, Parker (Even), Gayle, Gustavsson, Surman… the list is long. However, he is in good company and a worthy companion. The liner notes inform us that he employs ’new‘ techniques: multiphonics, quarter tones, circular breathing and slap-tonguing. Well, not so new I’m afraid and he certainly can’t claim new ground broken here. But there are other breathtaking new ideas on show. Gies plays a range of horns: soprano, alto, tenor and bass clarinet but with a difference. He plays prepared saxophone. Much like John Cage’s work with prepared piano 50 years ago the results are truly unique. The tenor is played with a trombone mouthpiece, hose is placed between the neck and mouthpiece of the alto and the soprano is played with a trumpet wahwah mute. The effect is to make the familiar sound strange. The compositions are meditative in nature. Sometimes he plays long, melodic lines or terse statements, or strange ethereal notes held to the point of decay. It is a sparse landscape: at times tranquil at others very alien and unpredictable. The goal is the exploration of the sound barrier rather than composition and it succeeds brilliantly. Gies is all discipline and control (no histrionics here) and his approach creates inherent beauty. Four pieces known collectively as ‚From Afar‘ employ additional prepared ambient sounds and they cement the work together. New music rather than jazz perhaps but classification isn’t important. Leo Lab is an experimental imprint and Gies fits perfectly into its agenda. This quiet gem may prove very influential in time to come.


Solo-CD „Whispering Blue“
Presseauszug by Nils Jacobson

Joachim Gies, one of today’s most creative exponents of “other” saxophone music…. Gies‘ vision for the extended saxophone yields intensely personal yet refreshingly delicate results. … He plays mostly alto and tenor, though certain tracks make use of other paraphernalia such as hoses, mutes, a trombone mouthpiece, and the dreaded overdub (on only four tracks, and coherent with the overall flow). His saxophone playing has an airy, ethereal quality, as he gradually adds, alters, and subtracts overtonal elements from the music. Very little of Whispering Blue is melodic in the conventional sense. Rather, it’s a fine web of whistles, whispers, clicks, and chirps constructed around an intuitive thematic framework. Don’t expect Gies to throw a lasso around your neck to yank you for a ride on these otherworldy excusions; he assumes a decidedly self-assured posture which gently beckons the listener to partake of his latest discoveries. For what it is, Whispering Blue is an unqualified success, a brilliant document. In a very odd way it bears a lot of similarity to the ambient arm of electronic music- though it’s clearly performed in the moment. On Whispering Blue, surreal animal and wind noises summon images of another universe bearing only vague similarity to our own.


Presseauszug by Richard Cochrane
Gies opens with a circular-breathing piece composed on a bed of cyclic key-clicks above which long, trilling notes appear as if by magic. They appear, of course, when Gies increases air-pressure and turns the clicks into notes, but somehow the brain, which is used to hearing rhythms with melodic phrases superimposed over them, hears it that way instead. It’s clever and cool and instantly appealing. … The music, as the title suggests, is often very quiet and rather subtle. … Gies gives the impression of being in full control deploying notes slowly and quietly into an enigmatic silence. There are some technically astounding things on here – the things Gies can do with a trombone mouthpiece wedged into the neck of a tenor sax must be heard to be believed – but that’s not really the point. Weird techniques may be the starting-point for some of these pieces but they certainly aren’t the end they aim at. Gies creates music of real vividness, and that’s what makes this CD extremely good.


Presseauszug by Chris Kelsey, All Music Guide
Joachim Gies professes an interest in exploring „regions of inner hearing“ by creating „a very high sensitivity to sound.“ His playing definitely reflects such aims; Gies pays unusually close attention to the sounds coming from his horns. Gies on this recording is miked very closely, so that every breath is audible, every key click resonates; like other solo saxophonists before him – Anthony Braxton comes readily to mind – Gies uses such devices as structural elements. He’ll examine and ultimately exhaust the possibilities of a particular technique that might serve as the foundation of a particular piece – the aforementioned key clicks are an intrinsic part of the tide track, for instance. He also exploits stereo separation to good effect. The defining characteristic of „Under the Surface“ is his disciplined use of multiphonics (the simultaneous playing of more than one note by „splitting“ the saxophone’s sound into its harmonic components). On some tracks, Gies „prepares“ his instrument by adding hoses, mutes, and in one case, a trombone mouthpiece; on others, he plays along with a soundtrack consisting of what are presumably electronically generated sounds. These latter pieces are quite successful; the pre-recorded parts are particularly interesting, and serve to separate Gies from the avant-garde pack. His solo saxophone work, while not unprecedented (again, Braxton has pretty much done it all, solo saxwise), is nevertheless substantive enough to stand on its own. Gies‘ ideas are reasonably fresh, and his execution is immaculate. It’s rare to find a saxophonist so intent making the most of the, smallest gestures.